03 Jul Da ist das Ding! – 46很好吃 gewinnt World Gourmand Award!
Macao, 3. Juli 2019
Das wichtigste vorab: „#46pluskocht voll lecker“ hat doch tatsächlich mal eben den World Gourmand Award in der Kategorie „Charity Europe“ abgeräumt und darf sich jetzt „Best in the World“ nennen. Wenn das mal kein Tsingtao-Bier wert ist. Insofern Gratulation an das ganze Team und alle Beteiligten: Lasst die Korken knallen!
Wir wissen immer noch nicht genau, ob wir jetzt den World Gourmand Award (WGA) 2018 oder 2019 gewonnen haben. Auf der Shortlist stand 2019. Auf der Urkunde steht 2018. Gehen wir mal davon aus, dass es der Preis für 2018 ist, der in 2019 vergeben wurde. Verliehen wurde der Preis in Macao, von Stuttgart aus also der nächste Weg. Wir sind trotzdem mit einer kleinen Delegation aufgebrochen, um die Urkunden persönlich in Empfang nehmen zu können. Hier unsere kleine Geschichte.
Dem Anlass entsprechend gibt sich Macao im Juli schön warm und wartet mit einer Luftfeuchtigkeit auf, die einem Dampfgarer alle Ehre machen würde. Und für alle, denen das noch nicht reicht, hält Mutter Monsun alle paar Stunden einen schönen Aufguss parat. Macht nix, schließlich ist die Preisverleihung direkt im Hotel. Hatten wir uns gedacht. Aber natürlich wurde die Preisverleihung kurzfristig einen Tag vor- und an eine andere Location verlegt. Also raus aus dem Hotel-Kühlschrank Richtung Busse, nur leider stand da kein Gourmand-Express. Nach ein wenig hilflosem Umhergeirre und ein ein paar verständnislosen Blicken vom mit dem Gourmand-Award nicht so vertrauten Hotel-Personal sind wir dann auf ein buntes Völkchen gestossen, von denen jeder Fünfte ein Druckwerk in Händen hilt. Bingo, die wollten auch zum Cookbook-Award. Wir also mitten rein und erste Kontakte geknüpft – zum Herausgeber von Thailands Regionalküche und einem Kollegen, der ein Buch nur mit Gerichten, die man mit einem Wasserkocher hinbekommt, geschrieben hat. Irgendwann, der Transparenzgrad unserer Textilien war schon bedenklich am steigen, kamen dann die Bus-Iglus, die alle hoffnungsvollen Besucher gefühlt dreimal im Kreis und Luftlinie circa zweihundert Meter weiter beförderten. Aber hey, so kommt man wenigstens nicht ins schwitzen.
Am Zielort angekommen hieß es Platz nehmen, was Juliana, die den Promi-Koch Chakall natürlich sofort entdeckt hatte, sichtlich schwer fiel. Nach ein paar knappen einführenden Worten von Edouard Cointreau ging es auch schon los. Edouard Cointreau führte auch durch die Verleihung, unterstützt von seinem Sohn Edouard Cointreau, der die Urkunden verteilte. Keine Sorge, von zwei Cointreau seht ihr noch nicht doppelt, Vater und Sohn heißen in der Tat identisch.
Die Preisverleihung verlief im Anschluss recht kurzweilig, obwohl reichlich viele Auszeichnungen verteilt wurden – es gab ja auch einige Kategorien im Bereich Getränke zu prämieren. Viele Preisträger waren auch sehr emotional und auch die ein oder andere Träne wurde verdrückt. Hier einmal ein paar Preisträger, die uns spontan im Kopf geblieben sind:
– Der Herausgeber eines Kochbuchs aus Thailand, in Landestracht mit Gehrock und inklusive Portrait seines Königs auf der Bühne, dem er nach Erhalt der Urkunde gleich noch per Kniefall seine Ehrbekundung machte.
– Der Verfasser eines Buchs zu einer chinesischen Spirituose, der sich wohl genau damit vorab Mut angetrunken hatte, so laut wie er im Anschluss seine Dankesworte auf chinesisch ins Mikro schmetterte.
– Eine Gruppe von Samen, die bereits zum zweiten Mal ausgezeichnet wurden, weil Sie Ihr Buch jetzt auf Russisch übersetzt haben, um auch auf die in Russland lebenden Samen hinzuweisen.
– Eine charmante Französin, die tausend Hühnchen-Rezepte aus aller Welt zusammen getragen hat und für ihr Buch „Le Poulet Voyageur“ zureicht die Auszeichung für das Buch des Jahres – über alle Kategorien hinweg – erhielt.
Aber der wichtigste Preisträger – zumindest aus unserer Sicht – hieß an diesem Tag natürlich 46PLUS Down-Syndrom Stuttgart e.V. – Von Edouard Cointreau charmant angekündigt enterten Conny und Juliana Wenk bewaffnet mit einem Exemplar von „#46pluskocht – voll lecker“ die Bühne und nahmen unter lautem Beifall ihre Urkunden in Empfang. Noch lauter wurde der Applaus, als sich Conny in ihrer kurzen Dankesrede insbesondere bei den Promi-Köchen und den jungen Nachwuchsköchen bedankte, die uns „jeden Tag bedienungslose Liebe lehren und uns zeigen, wie wunderschön Vielfalt ist“. Mehr Applaus gab es an diesem Tag nicht mehr, 46PLUS hat also jetzt auch in China Eindruck hinterlassen.
Zum Abschluss einer runden Veranstaltung gab es noch Gelegenheit, sich bei verschiedenen Weinen aus aller Welt und ein paar Häppchen (man schetzelt in Macao doch tatsächlich Weißwürste und reicht sie zusammen mit Carpaccio von der Currywurst und scharfem (?!) Senf als „various grilled sausages“) mit anderen Preisträgern auszutauschen. Und auch von den „Kollegen“ gab es einige Komplimente, die wir gern an das gesamte Team weitergeben.